Darauf solltest du beim Kauf einer Bikepacking-Tasche achten
Bikepacking-Taschen sind leicht, flexibel und einfach anzubringen. Durch diese Eigenschaften passen sie an (fast) jedes Fahrrad, was sie nicht nur für Bikepacker attraktiv macht.
Vor dem Kauf einer neuen Tasche oder eines ganzen Set-ups sollten dennoch einige Kriterien berücksichtigt und in die Kaufentscheidung eingebunden werden:
KRITERIUM | DAS GILT ES ZU BEACHTEN |
Rahmenform: | Die Rahmenform ist speziell für die Wahl der Rahmentasche von entscheidender Bedeutung. In Abhängigkeit von der Geometrie und der Bauart (vollgefedert / Y-Rahmen etc.) kommen verschiedene Modelle und Ausführungen infrage. |
Lenkerform / Breite: | Lenkertaschen gibt es in einer Vielzahl von Größen (sowohl in Bezug auf das Fassungsvermögen als auch auf die Breite). Vor dem Kauf solltest du sicherstellen, dass die Lenkertasche auch zu deiner Lenkerkonfiguration passt. Wenn du mit einem Rennrad oder Gravel Lenker (Drop Bar) ausgerüstet bist, ist die Breite der Lenkertasche entscheidend. Auch die Verlegung von Brems- oder Schaltzügen spielt eine Rolle. Um zu verhindern, dass Kabel geknickt oder eingeklemmt werden, sollte deine neue Lenkertasche mit sogenannten Spacern (Abstandshalter) ausgeliefert werden. Diese sorgen für ausreichend Abstand zum Lenker. |
Befestigungssystem: | Es gibt im wesentlichen zwei Arten von Befestigungssystemen. Zum einen die Befestigung der Bikepacking-Taschen mit Riemen / Straps, die mittels Klettverschlusses oder anderer Methode verschlossen werden. Zum anderen gibt es sogenannte Harness-Systeme, bei denen die Halterung (Harness) am Rahmen verbleibt und die Packeinheit (Packsack) entnommen werden kann. |
Größe / Volumen: | Das Volumen von Bikepacking-Taschen kann von 0,5L -20L variieren. Die Wahl der Größe ist abhängig von deinen Vorhaben. Wenn du in der Hauptsache nur kleine Bikepacking-Touren und gelegentliche Overnighter planst, sind kleinere und leichtere Taschen die richtige Wahl. Bist du begeisterter Langstreckenfahrer und Weltumradler, kommen großvolumigere Taschen infrage. Wie groß deine Tasche letztendlich sein muss, hängt zudem noch davon ab, wie minimalistisch du unterwegs sein möchtest / kannst und wie geschickt und einfallsreich du beim Packen der Taschen bist. |
Gewicht: | Das Gewicht der Tasche selbst ist für viele Bikepacker auch ein wichtiges Kriterium. Gewicht spielt beim Bikepacking eine große Rolle und daher sind viele Fahrer bereit, mehr Geld zu investieren, um möglichst leichte Taschen zu verwenden. |
Verarbeitungsqualität: | Nicht immer trifft das Sprichwort zu: „Je teurer, desto besser“. Gerade Einsteiger benötigen nicht immer teure High-End Produkte. Es lohnt sich daher immer, sich zu erkundigen und verschiedene Anbieter zu vergleichen. Du bekommst sehr schnell einen Eindruck über die Produkt- und Servicequalität eines Herstellers, wenn du dir Kommentare und Forenbeiträge anschaust. |
Wasserdichtigkeit: | Einige Taschen sind nicht 100% wasserdicht, sondern lediglich "wasserabweisend". Ein kleiner, aber feiner Unterschied. Wie so oft hängt es von deiner Präferenz ab. Wenn du für einen günstigeren Anschaffungspreis bereit bist, ein wenig Feuchtigkeit in Kauf zu nehmen, reichen wasserabweisende Taschen völlig aus. Du kannst deine Kleidung in diesem Fall vor Nässe schützen, indem du sie zusätzlich in wasserdichte Packsäcke verstaust. Möchtest du auf Nummer sichergehen, sollte deine Wahl auf wasserdichte Bikepacking-Taschen fallen. |
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Bikepacking-Taschen Set-up
Wird von einem klassischen Bikepacking-Setup gesprochen, beinhaltet dieses Set in der Regel:
- eine Rahmentasche,
- eine Lenkertasche bzw. Rolle,
- und eine Satteltasche.
Zusätzliches Packvolumen wird durch diverse Zubehörtaschen geschaffen. Hierzu zählen kleinere Oberrohrtaschen, Vorbautaschen und Gabeltaschen. Viele Bikepacker nutzen auch Rucksäcke oder Hüfttaschen, um zusätzlichen Stauraum zu generieren. Wasserdichte Packsäcke dienen dazu, Kleidung oder Ausrüstung vor Nässe zu schützen.
© Geosmina
Bikepacking-Ramentaschen
Eine Rahmentasche ist eine lange, schlanke Tasche, die mittels Klettbändern innerhalb des Rahmendreiecks angebracht wird. Durch die zentrale Position sorgt die Rahmentasche für eine gute Gewichtsverteilung und ist so prädestiniert für schwerere Ausrüstungsgegenstände. Abhängig von der Größe und des Typs deines Fahrrads (z. B. vollgefedert, Hardtail oder starr) kann die Größe und die Ausführung einer Rahmentasche variieren.
Bikepacking-Rahmentaschen gibt es als „Full-Frame“ Variante, bei der die Tasche den gesamten Innenraum des Rahmendreiecks einnimmt und als „Half-Frame“ Variante. Halbe Rahmentaschen bieten zwar weniger Stauraum, haben aber den Vorteil, dass du deine Trinkflaschen noch in dem Flaschenhalter transportieren kannst.
Besonderheit:
Wenn du keine Standard-Rahmengeometrie hast, kann es schwierig sein, eine perfekt sitzende Rahmentasche zu finden. Einige Hersteller bieten maßgefertigte Rahmentaschen an. Handarbeit hat ihren Preis, daher musst du für Maßanfertigungen in der Regel tiefer in die Tasche greifen.
Das kommt rein:
- Koch-Equipment,
- Zeltstangen,
- Werkzeug, Ersatzteile,
- (schwerere) Nahrungsmittel
„Half Frame Bag“ © JJPaks
Mountainbike Rahmentasche © Bikepackingestonia
„Full Frame Bag“ © Bikepackingestonia
Bikepacking-Satteltaschen
Eine Satteltasche ist ein Hauptbestandteil des Bikepacking Set-ups und bietet in der Regel das größte Packvolumen. Mit einem Fassungsvermögen von bis zu 20 Litern sind Satteltaschen wahre Raumwunder. Die meisten Satteltaschen werden mit Klettgurten (Straps) an den Sattelstangen und am Sattel befestigt.
Einige Hersteller wie Vaude oder Restrap verwenden für ihre Satteltaschen auch praktische Harness-Systeme, bei denen der Taschenhalter (Harness) am Fahrrad verbleibt und ein wasserdichter Packsack als Stauraum verwendet wird.
Die Mehrzahl an Satteltaschen wird mittels Rollverschluss verschlossen. Zusätzliche Riemen fixieren die Tasche und sorgen für Kompression. Einige Taschen verfügen außen über nützliche Gummi-Schnüre zum Verstauen einer dünnen Jacke, Sandalen oder weiterer Gegenstände.
Besonderheit:
Satteltaschen neigen dazu, sich während der Fahrt aufzuschaukeln (Tail-Wag oder Sway). Besonders wenn die Taschen vollgepackt und somit schwer sind, spürt man das Schwingen deutlich. Um dies zu minimieren, sollten sie sorgfältig befestigt und richtig gepackt werden. Hersteller wie Revelate Designs haben sich diesem Problem angenommen und Haltesysteme entwickelt, die ein Aufschaukeln verhindern.
Das kommt rein:
- Schlafsack,
- Kleidung,
- (leichte) Nahrungsmittel,
- Tarp oder Zelthülle,
- Zelt Unterlage,
- Ersatzteile (z.B. Schlauch)
Bikepacking-Lenkertaschen
Der Lenker eignet sich sehr gut dafür, zusätzliche Ausrüstungsgegenstände zu transportieren. Die dafür vorgesehenen Lenkertaschen oder auch Lenkerrollen werden dafür quer an der Vorderseite des Lenkers angebracht.
Die meisten Lenkertaschen werden mittels Straps direkt an den Lenker geschnallt. Spezielle Abstandshalter (Spacer) sorgen dabei für die nötige Distanz zum Lenker, damit dieser noch gut zu greifen ist und keine Brems- oder Schaltzüge eingeklemmt werden.
Wie bei den Satteltaschen werden bei Lenkertaschen oftmals auch Harness-Systeme für die Befestigung verwendet. Da die Montage von Lenkertaschen inklusive Spacer durchaus etwas knifflig sein kann, bieten Harness-Systeme den Vorteil, dass das „Taschenholster“ am Fahrrad verbleibt und die Packtasche schnell und unkompliziert abgenommen und wieder angebracht werden kann.
Taschen-Hersteller wie Ortlieb und Restrap bieten praktische Zubehörtaschen an, die außen an der Lenkerrolle befestigt werden und so zusätzlichen Stauraum zur Verfügung stellen.
Besonderheit:
Die Lenkerbreite- und Form muss beim Kauf berücksichtigt werden. Bei der Montage solltest du darauf achten, dass keine Brems- oder Schaltzüge eingeklemmt werden. Um das Handling deines Bikes nicht zu sehr zu beeinträchtigen, finden in der Lenkertasche idealerweise leichte Ausrüstungsgegenstände ihren Platz.
Das kommt rein:
- Kleidung,
- Zelt,
- Schlafsack,
- Schlafmatte,
- Regensachen,
- Verpflegung
Bikepacking-Zubehörtaschen
Zubehörtaschen sind die ideale Ergänzung zu einem Standard Taschen Set-up. Sie verfügen zwar über ein kleineres Volumen als Rahmentasche und Co, ermöglichen jedoch schnellen Zugriff auf Gegenstände, die häufig zum Einsatz kommen.
Vorbautaschen
Vorbautaschen (Stem-Bags) ähneln kleinen „Beuteln“ und werden hinter dem Lenker links oder rechts neben dem Vorbau befestigt. Eine Wasserflasche, Bananen oder das Telefon finden mühelos Platz in den kleinen Zubehörtaschen. Die Fixierung erfolgt üblicherweise durch Klett-Streifen. Oftmals sind außen an den Stem-Bags noch zusätzliche Netze angebracht, in denen Riegel, Gels oder andere kleine Gegenstände Platz finden.
Oberrohrtaschen
Oberrohrtaschen sind in der Regel etwas größer als Vorbautaschen und werden oben am Oberrohr, hinter dem Steuerrohr oder vor der Sattelstütze befestigt. Wie die Vorbautaschen eignen sie Oberrohrtaschen ebenfalls hervorragend für die Unterbringung kleiner Gegenstände, auf die Sie während der Fahrt zugegriffen werden kann.
Die weitverbreitetste Befestigungsmethode ist die Fixierung mittels Klettbänder. Es gibt auch Oberrohrtaschen, die verschraubt werden können. Sofern das Fahrrad über entsprechende Gewindebohrungen am Oberrohr verfügt, ist diese Art der Befestigung die stabilste.
Unterrohrtaschen
Einige Anbieter bieten auch Zubehörtaschen an, die am Unterrohr befestigt werden können. Diese Variante der Zubehörtaschen erfüllt die gleichen Eigenschaften wie eine Oberrohrtasche. Vor dem Kauf sollte darauf geachtet werden, dass genug Platz zwischen Tasche und Vorderrad zur Verfügung steht, um eine Kollision zu vermeiden.
Gabeltaschen
Mit Gabeltaschen bist du in der Lage, dein Transportvolumen um einige Liter zu erweitern. Wie der Name schon verrät, werden die Taschen an der Vordergabel befestigt. Die Anbringung erfolgt überwiegend mithilfe von Transportkäfigen (Cargo Cages). Wenn Gewinde vorhanden sind, können die Käfige angeschraubt werden. Falls die Gabel nicht über Gewindebohrungen verfügt, können die Cages mit Schellen oder Riemen angebracht werden.
In die Transportkäfige werden dann wasserdichte Packsäcke eingesetzt und mit Riemen befestigt. Mittlerweile gibt es weitere innovative Befestigungssysteme, die eine schnelle Entnahme der Gabeltaschen ermöglichen.
Die Gabeltaschen sollten nicht zu schwer beladen werden, damit das Lenkverhalten nicht beeinträchtigt wird. Kleidung, Schlafsack, Zeltplane oder deine Kochausrüstung sind beispielsweise Utensilien, die gut und gerne in Gabeltaschen verstaut werden können.
Bikepacking-Rucksäcke
Viele Bikepacker versuchen, das Fahren mit einem Rucksack zu vermeiden. Ein erhöhter Schwerpunkt, nasse Rücken oder schmerzende Schultern sind einige der Gründe dafür.
Manchmal ist es jedoch notwendig und sinnvoll, einen Rucksack dabei zu haben. Moderne Bikepacking-Rucksäcke verfügen über gute Rückenbelüftung und komfortable Tragesysteme und stellen so eine gute Ergänzung zu den Bikepacking-Taschen dar.
In den Rucksack kommen leichte Ausrüstungsgegenstände wie Kleidung, Tarp oder Schlafsack, aber auch empfindliche Gegenstände wie Kamera oder Drohne sind dort gut aufgehoben. Kleinere Trinkrucksäcke erweitern die Flüssigkeitskapazität und ermöglichen die Mitnahme von zusätzlicher Nahrung.
© Restrap
Vor- und Nachteile von Bikepacking-Taschen
Neben dem geringeren Gewicht bieten Bikepacking Taschen den Vorteil, dass für die Anbringung am Fahrrad keine Anschraubpunkte oder Gepäckträger benötigt werden. Bikepacking-Taschen werden mit Gurten und Klettverschlüssen angebracht und können so an fast jeder Rahmengeometrie angebracht werden.
VORTEILE | NACHTEILE | ||
+ | Aerodynamisch | − | Weniger Fassungsvermögen |
+ | Leicht | − | Oft teurer als klassische Fahrradtaschen |
+ | Passen an nahezu jedes Fahrrad | − | Montage und Demontage sind aufwendiger |
+ | Bessere Gewichtsverteilung | − | Schwieriger zu be- und endpacken |
+ | Agileres Fahrverhalten | ||
+ | Größere Streckenauswahl |